Pollenallergie bei Kindern

Was es unbedingt zu beachten gibt, wenn ihr Kind unter einer Pollenallergie leidet

Auch Kinder leiden immer häufiger unter einer Allergie. Während früher Schulanfänger selten unter einer Pollenallergie litten, hat sich die Situation in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.

So sollen schon fast 10 % aller Erstklässler unter einer Allergie gegen Pollen leiden und immerhin rund 3 % sollen bereits an Asthma erkrankt sein. Diese Rate erhöht sich weiter, so dass rund 15 % der 13-jährigen Schüler unter allergischen Symptomen leiden und zum 18. Lebensjahr sind es gar annähernd 20 %.

Pollenallergie KinderWeshalb man eine Pollenallergie bei Kindern nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte

Eine unbehandelte Pollenallergie kann innerhalb weniger Jahre zu chronischem Asthma führen, was zu einer lebenslangen Einschränkung der Lebensqualität führt. Deshalb ist es wichtig sofort bei den ersten Anzeichen einer Allergie die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass die Leistungsfähigkeit von Schülern mit einer Allergie eingeschränkt ist. Dies kann zu schlechteren Noten in Prüfungen führen und somit weitreichende Folgen für ihr Kind haben.

Die Symptome einer Allergie beeinträchtigen die Lebensqualität der Allergiker ohnehin in einem beträchtlichen Maße, mögliche andere Folgen sollte man aber auch nie außer Acht lassen.

Auf welche Pollenallergene reagieren Kinder am meisten?

Ähnlich wie bei Erwachsenen, zeigen sich die Symptome einer Pollenallergie am häufigsten bei diesen Pflanzenpollen: Beifuß, Birke, Erle, Esche, Hasel und Gräser.

Symptome einer Pollenallergie bei Kindern

Auch die Symptome einer Allergie gegen Pollen unterscheiden sich nicht von denen bei Älteren. Als erste Anzeichen kommt es häufig zu einem Juckreiz in den Augen und in der Nase. Darüber hinaus sind Niesattacken und geschwollene Schleimhäute häufig auftretende Symptome. Oft ist es nicht leicht eine Allergie von einem normalen Schnupfen zu unterscheiden. Gibt es allerdings weniger Allergie auslösende Pollen in der Luft (beispielsweise an einem Regentag), so lassen auch die Symptome nach.

Diagnose einer Pollenallergie bei Kindern

Mithilfe eines Hauttests, dem Pricktest, kann ein Allergologe innerhalb von 20 Minuten erkennen, ob eine Allergieneigung vorliegt oder nicht. Bei diesem Test wird die allergische Reaktion auf die häufigsten Allergieauslöser getestet. Dazu wird das entsprechende Allergen in die Haut geritzt und wenig später lässt sich erkennen, ob man darauf allergisch reagiert oder nicht.

Behandlung einer Pollenallergie bei Kindern

Während der Pollensaison wird der Facharzt mithilfe gängiger Allergiepräparate dafür sorgen, dass ihr Kind nicht oder nur in geringem Maße unter der Pollenallergie zu leiden hat. Somit kann auch die Leistungsfähigkeit wiederhergestellt werden, was insbesondere für Schulkinder wichtig ist. Die heutigen Präparate haben meist nur wenige Nebenwirkungen, welche weder das Schlaf- noch das Lernverhalten negativ beeinträchtigen.

Längerfristig hilft nur eine Therapie, welche außerhalb der Pollenzeit begonnen wird. Dies hängt damit zusammen, dass hierbei der Körper dem Allergen ausgesetzt wird. Bei einem zusätzlichen Pollenflug, würde dies zu einer zusätzlichen körperlichen Belastung führen. Deshalb beginnt man eine Allergietherapie zumeist im Herbst. Am erfolgsversprechendsten ist die Hyposensibilisierung, bei der das Allergen in steigender Dosis injiziert wird. Zumeist ist diese Therapie auf drei Jahre ausgelegt.

Für Kinder die an einer Allergie gegen Gräserpollen leiden gibt es auch Tabletten, welche man täglich unter der Zunge zergehen lässt.

Eine weitere Form der Behandlung einer Pollenallergie bei Kindern, ist es die Allergene täglich in Tropfenform einzunehmen. Man spricht hierbei von der sublingualen Immuntherapie (SLIT), dabei kommt es auch zu einer Steigerung der Dosis im Laufe der Zeit.

Die wichtigste Maßnahme bei einer Pollenallergie: Allergenkarenz

Am wirksamsten ist es stets den jeweiligen Allergieauslöser so weit wie möglich zu meiden. Da der Allergiker nur allergisch reagiert, wenn er auch mit dem Allergen in Kontakt tritt. Das größte Problem ist natürlich, dass sich die Pollen im Prinzip überall aufhalten, in der Raumluft ebenso wie in den Haaren und der Kleidung. Deshalb haben wir einige Tipps zusammengestellt, wie sie ihr Kind vor den Pollenblüten schützen können.

Die 8 besten Möglichkeiten wie Eltern ihre Kinder vor einer hohen Pollenbelastung schützen können

  1. Häufiges Staubsaugen, um den Boden von dem Pollen zu befreien.
  2. Staubfänger, wie Teppiche, sollten aus dem Kinderzimmer verbannt werden, ebenso Pflanzen welche ein zusätzliches allergisches Risiko mit sich bringen können.
  3. Häufiger Kleidungswechsel, idealerweise sollte keine Außer-Haus-Kleidung ins Kinderzimmer genommen werden.
  4. Tägliches Haare waschen, am besten abends, entfernt die Pollen aus den Haaren und verbessert dadurch die Schlafqualität.
  5. Allergiker Kinder sollten während der Pollensaison sportliche Betätigungen und längere Aufenthalte im Freien auf ein Minimum reduzieren.
  6. Gewaschene Kleidung sollte nicht im Freien getrocknet werden, dass sich dort Pollen festhalten.
  7. In den Ferien sollte man mit den Kindern Urlaubsziele ansteuern, in denen es eine geringere Pollenbelastung gibt, wie das Meer oder die Berge.
  8. Die Raumluft des Kinderzimmers sollte von Pollen befreit werden. Luftreiniger können mittlerweile über 99,9 % der Pollen aus der Luft filtern. Lesen Sie dazu bitte unseren Luftreiniger-Beitrag.

Das Allergierisiko ihres Kindes reduzieren

Wer schon während der Schwangerschaft einige Dinge beherzigt, kann unter Umständen die Allergieneigung des eigenen Kindes verringern.

Generell sollten mögliche zukünftige Allergieauslöser gemieden werden, um ein Allergierisiko zu verringern.

An oberster Stelle ist hierbei eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu nennen, allerdings beispielsweise mit eingeschränktem Verzehr an Nüssen.

Generell sollte während einer Schwangerschaft nicht geraucht werden, dies soll auch die Allergieneigung verringern.

Nach der Geburt sollten Lebensmittel die ein hohes allergenes Potenzial haben nicht auf dem Speiseplan ihres Babys bzw. Kleinkindes stehen.

Längeres Stillen soll dabei helfen, dass sich das Immunsystem des Kindes gut entwickelt, was sicherlich auch in Bezug auf Allergien von Vorteil ist.

Eltern sollten die Allergie Symptome ihres Kindes ernst nehmen

Da die Gefahr von weiteren Folgeerkrankungen stets gegeben ist, sollten auch kleinste Hinweise auf eine Pollenallergie beachtet werden. Oft entwickeln sich allergische Reaktionen auch auf andere Allergene und auch Kreuzallergien auf Nahrungsmittel sind eine häufige Folge. Im schlimmsten Falle allerdings entwickelt sich die Allergie weiter zu den Bronchien und bereitet dann als allergisches Asthma lebenslang Probleme.

Schützen Sie Ihr Kind also, in dem sie sich an einen Facharzt wenden und gleichzeitig die Pollenbelastung für ihr Kind reduzieren, beispielsweise durch einen Luftreiniger.