Ambrosia Pollenallergie

Was es bei einer Allergie gegen Ambrosiapollen zu beachten gibt

In den letzten Jahren vermehrt sich Ambrosia rasend in Europa. In der Fachsprache wird es auch als Beifußblättriges Traubenkraut bezeichnet und ähnelt dem heimischen Beifuß.

Die Pflanze stammt eigentlich aus Nordamerika und ist dort als Ragweed bekannt. Sie breitet sich aber zunehmend weltweit aus. Wissenschaftler erwarten in Europa eine Vervielfachung der Konzentration an Ambrosiapollen in den nächsten Jahrzehnten. Dies gilt insbesondere für noch vergleichsweise niedrig belastete Länder, wie Deutschland und Österreich. Eine hohe Pollenkonzentration gibt es schon heute beispielsweise in Frankreich und Ungarn.

Bedauerlicherweise haben diese Pollen ein sehr hohes allergisches Potenzial und machen damit vielen Allergikern das Leben schwer. Die Aggressivität der Ambrosia-Pollen führt tatsächlich auch bei vielen Menschen zu erstmaligen Allergiesymptomen. Die Pflanze zählt dabei zu den bedeutendsten Allergieauslösern in der Welt. In manchen Ländern leiden gar über 10 % der Bevölkerung an einer Allergie gegen Ambrosiapollen.

Wer bereits unter einer Pollenallergie leidet hat statistisch gesehen ein großes Risiko früher oder später, auch auf die Pollen der Ambrosia allergisch zu reagieren. Besonders kritisch ist es für Beifußallergiker, sie reagieren fast immer auch allergisch auf Ambrosia.

Pollenallergiker, die von einer Vielzahl an unterschiedlichen Allergieauslösern betroffen waren, konnten zumeist ab Juli wieder beherzt ein- und ausatmen. Die Blütezeit von Ambrosia beginnt allerdings erst Ende Juli und verlängert damit das Leiden der Pollenallergiker nun beträchtlich. Die Blütezeit dauert bis zum Oktober oder dem ersten Bodenfrost.

Die Pollen können in der Luft hunderte Kilometer zurücklegen, so dass die Beschwerden auch fernab der eigentlichen Pflanze auftreten können.

Die Symptome sollte man stets ernst nehmen, da kleinere allergische Reaktionen durchaus später zu schwerwiegendem Asthma führen können.

Die Pflanze finden wir zwar am häufigsten in Gärten und an Straßenrändern, sie ist aber recht anspruchslos und wächst selbst auf Ackerflächen, in Kiesgruben und auf Müllhalden.

Ambrosia Pollenallergie

Symptome einer Ambrosia-Allergie

Wer unter einer Allergie gegen Ambrosia leidet, hat mit den gleichen Symptomen einer klassischen Pollenallergie zu kämpfen.

Vielfach klagen Betroffene über folgende Probleme:

  • Augen: juckende und gerötete Augen
  • Hals: Beschwerden beim Atmen, Halsschmerzen und geschwollene Schleimhäute
  • Haut: Hautirritationen
  • Nase: allergischer Schnupfen, laufende Nase und Niesen
  • Allgemein: Erschöpfungszustände, Schlafprobleme und Schockzustände

Diese und weitere Symptome können im Zusammenspiel oder auch unabhängig voneinander auftreten. Nur eine Diagnose kann letzten Endes die Ambrosia Pollenallergie feststellen oder ausschließen.

Diagnose einer Ambrosia-Allergie

Diagnostiziert wird eine Allergie gegenüber Ambrosia, wie bei allen anderen Pollenallergien. Ärzte können eine Sensibilisierung gegenüber Ambrosia mithilfe eines Blut-oder Hauttests feststellen.

Beim Bluttest (RAST) wird die Allergieneigung gegenüber Ambrosia und andere Pollenarten meist innerhalb eines Tages nachgewiesen.

Im Hauttest (Pricktest) hat man sein Ergebnis schon nach 20 Minuten, da dieser direkt in der Arztpraxis durchgeführt wird. Dazu wird das Pollenallergen mit der Haut in Verbindung gebracht und angestochen, so dass der Arzt das Ergebnis unmittelbar ablesen kann.

Therapie bei einer Ambrosia-Allergie

Am besten wäre es natürlich, den Kontakt zu den Pollen gänzlich zu meiden, um beschwerdefrei zu sein. Ärzte sprechen hierbei von Allergenkarenz, was aber im Alltag kaum möglich ist.

Um die Symptome einer Allergie gegen Ambrosiapollen abzumildern helfen die klassischen Allergiepräparate (Antihistaminika). Es gibt sie in verschiedensten Ausprägungen, am häufigsten werden Tabletten eingenommen. Bei Problemen mit den Augen empfiehlt es sich spezielle Augentropfen anzuwenden. Die meisten Präparate gegen Allergien sind rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich, einige wiederum gibt es nur auf ärztliche Verschreibung.

Die Ambrosia-Allergie lässt sich wenn überhaupt, nur langfristig heilen. Die gängigen Therapieansätze schaffen aber in den meisten Fällen zumindest eine Linderung der Beschwerden. Insbesondere die auf mehrere Jahre angelegte Hyposensibilisierung (das injizieren des Allergens in ansteigender Dosierung) gilt als wirksame Methode.

Um eine Ausbreitung der Ambrosiapollen in der Wohnung zu vermeiden, empfiehlt es sich über die Anschaffung eines Pollenschutzgitters oder eines Luftreinigers nachzudenken.

Kreuzallergien bei einer Ambrosia-Allergie

Bei einer Allergie gegenüber Ambrosia Pollen sollte man mit dem Genuss einiger Lebensmittel besonders vorsichtig sein, da hier Kreuzreaktionen auftreten könnten. Dazu zählen insbesondere die meisten Apfelsorten, Melonen, Nektarinen und auch Pfirsiche.

Mögliche auftretende Reaktionen nach dem Genuss von Lebensmitteln sollte man sich unbedingt notieren und im zukünftigen Umgang damit entsprechende Vorsicht walten lassen. Im schlimmsten Fall sind allergische Schocks möglich.

Wie erkenne ich Ambrosia?

Ambrosia kann bis zu 190 cm hoch werden, zumeist misst die Pflanze aber zwischen 50 und 120 cm. Die Ausprägung hängt dabei entscheidend vom jeweiligen Standort und der Jahreszeit ab. Erst kurz vor der Blütezeit beginnt die Pflanze stark empor zu wachsen.

Die beidseitig feinen und grünen Ambrosiablätter sind doppelt gefiedert und ihre behaarten grünen oder rötlichen Stängel sind deutlich verzweigt und brechen leicht.

Ambrosia steht meist auf offenen Flächen mit großem Lichteinfall, ist beim Boden recht anspruchslos, benötigt aber ausreichend Feuchtigkeit.

Wie verbreitet sich Ambrosia?

Die Klimaerwärmung führt dazu, dass sich Ambrosia in Mitteleuropa immer heimischer fühlt. Für die Ausbreitung ist maßgeblich verunreinigtes importiertes Vogelfutter verantwortlich, welches fälschlicherweise auch Ambrosiasamen enthält.

Jede Pflanze gibt mehrere 1000 Samen ab, deren Keimfähigkeit über Jahrzehnte anhält. Dabei breitet sich Ambrosia auch über die gängigen Transportwege leicht aus, da die Ambrosiasamen selbst auf Autoreifen gut haften können.

Allergie gegen Ambrosiapollen

Was kann ich gegen Ambrosia tun?

Die einzig wirksame Lösung ist das vollständige entfernen der Pflanze mitsamt der Wurzel. Dazu kann man beispielsweise den eigenen Garten jährlich nach möglichem Bewuchs untersuchen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man die Ambrosiapflanze mit Handschuhen ausreißen und während der Blütezeit auch eine Schutzmaske tragen.
Entsorgt wird die gut verpackte Pflanze über den Restmüll. Wer alle Ambrosiapflanzen entfernt hat, darf sich noch nicht ganz sicher sein, da die bereits abgegebenen Samen noch Jahrzehnte später zu einem erneuten Wuchs der Pflanze führen können.

Die lästigen Symptome einer Ambrosia Pollenallergie lassen sich mit gängigen Maßnahmen (Allergiepräparate, Luftreinigungsgeräte) gut in den Griff bekommen. Eine vollständige Heilung ist, wenn überhaupt, nur nach einer längeren Therapie möglich. Man sollte aber unbedingt darauf achten, die auftretenden Allergiebeschwerden in irgendeiner Form abzumildern oder zu therapieren, da sonst der Übergang zum weitaus dramatischeren Asthma möglich ist.