Was es bei einer Allergie gegen Gräser zu beachten gibt
Bei einer Gräserpollenallergie (auch bekannt als Gräserallergie) treten die typischen Allergiesymptome hervor.
Ausgelöst werden diese durch Gräserpollen, auf die unser Immunsystem mit einer übersteigerten Reaktion antwortet.
Häufig sind juckende Augen und ein Kratzen in der Nase oder dem Hals erste Anzeichen der allergischen Reaktion.
Eine Allergie gegen Gräserpollen sollte stets ernst genommen werden, da sonst größere Gefahren für die Gesundheit bestehen, wie der Übergang zum Asthma. Mit der richtigen Medikation kann man den jährlichen Pollenflug meist aber gut überstehen. Sollte sich die Allergie aber verschlimmern, so sollte man durchaus über die richtige Therapie nachdenken. Eine Allergie gegen Gräser kann prinzipiell jeden treffen, mit zunehmendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit allerdings ab. Ein erhöhtes Risiko hat jeder, dessen Eltern bereits an Allergien leiden.
Wann fliegen die Gräserpollen auf die ich allergisch reagiere?
Die mikroskopisch kleinen Gräserpollen fliegen ab dem Frühjahr, erste Pollenkonzentrationen werden oft schon im März gemessen. Die meisten Allergiker leiden unter dem Gräserpollenflug zwischen Mai und Juli eines jeden Jahres.
Es gibt dabei hunderte von Gräserarten, die bekannt dafür sind Allergien auszulösen. Dabei reagieren manche Menschen nur auf eine Gräserart, während andere Menschen auf eine Vielzahl von Gräserarten allergisch reagieren.
Wann treten die Symptome einer Gräserpollenallergie am häufigsten auf?
Je höher die Konzentration an Pollen in der Luft ist, desto stärker werden die Allergiesymptome ausgeprägt sein. Neben der oben genannten Pollenflugzeit, spielt auch das Wetter eine große Rolle. So gibt es an warmen und schönen Tagen eine höhere Konzentration an Gräserpollen.
Ein Regentag ist hingegen wie eine Erlösung für so manchen leidgeprüften Allergiker, da die Pollen förmlich aus der Luft gewaschen werden.
Behandlung einer Gräserpollenallergie
Als Sofortmaßnahme sollte man stets zu entsprechenden Medikamenten greifen. Es gibt dabei Präparate welche die gesamte allergische Reaktion unterdrücken, häufig in Form von Tabletten. Wenn sich die Probleme allerdings auf mäßige Beschwerden in den Augen oder der Nase beschränken, dann reichen Augentropfen bzw. ein Nasenspray völlig aus. Dies wird aber eine Allergie nie vollständig heilen, sondern hilft nur vorübergehend.
Bei anhaltenden Problemen ist deshalb ein Gang zum Allergologen empfehlenswert. Dieser wird eine Allergie richtig diagnostizieren und eine nachfolgende Therapie einleiten. Dazu wird nach einer Anamnese ein Allergietest durchgeführt, der zweifelsfrei eine Allergie gegen Gräser bestätigen wird. Am häufigsten kommt hierbei der Pricktest, bei dem Allergene unter die Haut geritzt werden, zum Einsatz. Auch aus dem Blut lassen sich Allergene sicher bestimmen. Nach dem jeweiligen Grad der allergischen Reaktion, wird der Arzt dann entsprechende Behandlung beginnen.
Hilfreich kann es auch sein die Immunabwehrkräfte im Körper zu verbessern, dabei soll beispielsweise Akupunktur helfen.
Hyposensibilisierung bei einer Gräserpollenallergie
In vielen Fällen wird als Behandlung eine Hyposensibilisierung durchgeführt, welche den Körper im Umgang mit dem Allergen sensibilisiert. Diese ist insbesondere bei einer Gräserallergie erwiesenermaßen hilfreich, da die Erfolgsquote bei 80 % liegen soll. Voraussetzung ist aber, die Therapie für mehrere Jahre durchzuhalten.
Bei der klassischen Variante wird das entsprechende Gräserpollenallergen mehrfach und mehrjährig vom Facharzt mit aufsteigender Dosis gespritzt wird.
Der ideale Zeitpunkt für alle Arten von Hyposensibilisierungen ist der Herbst, da der Körper hier keinen oder nur wenigen Allergenen von außen ausgesetzt ist. Prinzipiell kann man eine Therapie aber jederzeit beginnen.
Gräsertabletten
Mittlerweile gibt es auch eine neuere sublinguale Immuntherapie mit Gräsertabletten, welche täglich eingenommen werden. Die Behandlungszeit beträgt drei Jahre, mit einer Pause während der Gräserflugzeit. Der Effekt soll ähnlich gut wie bei einer klassischen Hyposensibilisierung sein. Dabei lässt man täglich eine Tablette unter der Zunge zergehen, kann die Therapie also problemlos zuhause ausführen. Jedoch beklagt sich eine Vielzahl an Patienten über die entsprechenden Nebenwirkungen, wie schmerzhafte Reizungen der Schleimhäute. Wer das Präparat allerdings verträgt, kann bequem und mit einer hohen Erfolgschance seine Allergie bekämpfen.
Gras kann auch der Haut Probleme bereiten
Im Sommer lässt sich der direkte Kontakt von Gras und Haut nicht immer verhindern, dies gilt ganz besonders für Kinder. Dies kann auch zu allergischen Reaktionen auf der Haut führen, meist handelt es sich um einen Juckreiz.
Kreuzallergien bei einer Gräserpollenallergie
Bedauerlicherweise leiden viele Gräserpollenallergiker auch unter einer Nahrungsmittelallergie. Dies hängt damit zusammen, dass sich die Proteine in einigen Früchte-, Gemüse- und Getreidesorten, wie Soja, Tomaten und Sellerie, von denen in Gräsern kaum unterscheiden und somit vom Körper verwechselt werden, womit eine allergische Reaktion ausgelöst wird. Die Probleme einer Kreuzreaktion treten aber in der Regel nur bei frischen ungekochten Nahrungsmitteln auf.
Unsere Tipps bei einer Gräserallergie
So weit wie möglich sollte man den Kontakt zu Gräserpollen vermeiden, denn dann lässt automatisch auch die Neigung zu einer allergischen Reaktion nach. So hilft es, an schönen Tagen und auch wenn es sehr windig ist, die Fenster verschlossen zu lassen. Wer auf eine entsprechende Dosis Frischluftzufuhr nicht verzichten kann, sollte sich überlegen ein Pollenschutzgitter vor sein Fenster zu spannen.
Es versteht sich von selbst, dass man als Gräserallergiker darauf verzichten sollte seinen Rasen zu mähen.
Wer länger außer Haus war, sollte die Kleidung wechseln, um die Pollenkonzentration daheim nicht unnötig zu erhöhen. Man kommt also nicht umhin, in der Pollensaison die Wäsche häufiger zu wechseln und zu waschen. Logischerweise sollte die Wäsche auch nicht im Freien getrocknet werden.
Idealerweise verbringt man weniger Zeit im Freien während man Allergieprobleme hat. Wer darauf nicht verzichten kann oder will, sollte zumindest zuvor eine entsprechende Medikation (Antihistaminikum) zu sich nehmen.
Zuhause kann man die Pollen der Gräser mit einem Luftreiniger aus der Luft entfernen. Dieser entfernt auch andere Pollen zuverlässig und sollte deshalb in keinem Allergikerhaushalt fehlen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man generell vor einer Allergie gegen Gräser keine Angst haben muss. Es gibt genügend Möglichkeiten die Beschwerden zu lindern. Es ist jedoch zwingend notwendig einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Gräserallergie verschlechtert und insbesondere dann, wenn gravierendere Probleme hinzukommen, wie Atemnot. Beachten Sie, dass sich häufig aus einer unbehandelten Pollenallergie ein folgenschweres Asthma entwickelt.